Weniger und nachhaltiger konsumieren: Mit der Konsumpyramide

„Pyramide des nachhaltigen Konsums“ klingt jetzt vielleicht erst einmal etwas abstrakt und wenig alltagstauglich. Aber die 7 Steps in der Konsumpyramide sagen nichts anderes aus, als dass es statt dem Kauf von neuen Produkten auch noch andere Möglichkeiten gibt, um bewusster zu leben und nachhaltiger zu konsumieren.

Tagtäglich hören wir in der Werbung, wie cool es ist, die neuesten Statussymbole wie Smartphones, E-Scooter und E-Bikes zu haben oder mit einem eigenen SUP über den See zu paddeln. Und gleichzeitig sind die Preise bei den meisten Konsumgütern mittlerweile so erschwinglich, dass man vor einem Kauf nicht mehr lange überlegt.

ABER:

  • muss es alle zwei Jahre ein neues Handy sein?
  • brauche ich auch ein E-Bike oder Stand-Up-Paddle-Board, weil das gerade in ist?
  • muss ich mir den neuen Thermomix kaufen, weil ihn alle haben?
  • brauche ich für den Camping-Urlaub wirklich mein eigenes Zelt?

Ich bin der Meinung NEIN! All diese Dinge, kannst du gebraucht kaufen, ausleihen, tauschen und einfach länger nutzen. Hier erfährst du wie.

Warum solltest du nicht alles neu kaufen?

Für jedes Produkt, welches neu hergestellt wird, müssen unzählige Ressourcen wie Energie, Erdöl, Wasser, Bäume u.v.m. aufgewendet werden. Ressourcen, die zwar zum Teil nachwachsen, aber nicht so schnell, wie wir sie in diesem großen Mengen aus der Umwelt entnehmen. Alleine im Jahr 2020 war der pro Kopf Konsum eines Deutschen so groß, dass wir 2,9 Erden bräuchten, wenn alle nach unserem Lebensstandard leben würden. [1] Würden wir alle den gleichen verschwenderischen Lebensstil wie die Amerikaner führen, bräuchten wir sogar 5 Erden.

Wie kannst du weniger und nachhaltiger konsumieren?

Offensichtlich ist, dass die Spitze der Konsumpyramide „Neukauf“ natürlich am wenigsten und der untere Teil „Bestehendes nutzen“ am stärksten ausgeprägtesten sein sollte. Ich finde es aber gar nicht so einfach komplett auf Konsum zu verzichten. Deshalb möchte ich gerne auf die anderen 5 Schritte in der Pyramide eingehen, da diese sehr gut dabei helfen ein konkretes Bewusstsein für den eigenen Konsum zu schaffen und diesen Schritt für Schritt zu reduzieren und nachhaltiger zu gestalten.

Nachhaltige Konsumpyramide

Tipp 1: Gebrauchtes kaufen

Muss es immer von allem das Neueste sein? Klar suggeriert uns die Werbung, dass man einen besonderen Status hat, wenn man gewisse Markenprodukte besitzt. Aber müssen wir uns wirklich darüber definieren? Nicht nur, dass diese Produkte und der permanente Kauf neuer Produkte sehr teuer ist, auch die Ressourcenverschwendung ist enorm. Setze deshalb am besten auf gebrauchte Gegenstände. So tust du nicht nur etwas für deinen Geldbeuten und dafür, dass weniger Ressourcen verbraucht werden, sondern auch dafür, dass der Lebenszyklus des Produktes erhöht wird.

Meine Erfahrung dazu:

  • Ich habe mein Handy letztes Jahr über rebuy.de gebraucht gekauft, da mein altes nach mehreren Jahren kaputtgegangen ist. Das Handy war in einem top Zustand und hatte noch 2 Jahre Garantie.
  • Gerade steht ein Thermomix bei mir ganz hoch im Kurs und auch wenn ich bereits auf diversen Thermomix-Partys mit verlockenden Angeboten für ein neues Gerät war, bleibe ich dabei: Bei mir kommt nur ein gebrauchter Thermomix ins Haus.
  • Auch Kleidung kaufe ich super gerne gebraucht ein. Da wegen Corona viele Flohmärkte nicht stattgefunden haben, war ich, wenn ich was gebraucht habe auf vinted.de unterwegs und habe dort gezielt nach Kleidungsstücken gesucht.
  • Ich hatte aus meiner Jugend-Zeit noch eine komplette Snowboard-Ausrüstung, die nur im Keller stand und wollte mir gebrauchte Ski zulegen. Auf dem Wintersportflohmarkt vor Ort habe ich mein Snowboard verkauft und für den Erlös Ski und Skischuhe bekommen. Grandios!
  • Sogar mein Klapprad (das darf man kostenlos in den Zug mitnehmen), habe ich gebraucht über ebay gekauft und bin super zufrieden damit.

Hier ein paar Tipps, wo du gut gebraucht einkaufen kannst:

  • Facebook Marketplace (für wirklich alles Mögliche)
  • Ebay Kleinanzeigen (auch für alle möglichen Alltagsgegenstände, wie Haushaltsgeräte, Möbel, Fitnesszubehör u.v.m.)
  • Vinted (für gebrauchte Kleidung)
  • Rebuy und Bookmarket (für hochwertige Second-Hand Elektronik)
  • Rebuy (hier findest du auch gebrauchte Bücher)
  • und natürlich die ganz klassischen Flohmärkte und Second-Hand-Läden
Nachhaltige Konsumpyramide - Handys gebraucht kaufen
Handy gebraucht kaufen

Dieses Handy habe ich gebraucht gekauft: bei rebuy. Komplett rundum erneuert und auf Werkseinstellung zurückgesetzt, inkl. Garantie. Das schont den Geldbeutel und die Umwelt.

Nachhaltige Konsumpyramide - Bücher gebraucht kaufen
Bücher gebraucht kaufen

Bücher liest man einfach echt nur einmal. Wieso sollte man sie dann jedes Mal neu kaufen und so unzählige Ressourcen verschwenden? Ich kaufe meine Bücher gebraucht und verkaufe diese dann weiter.

Nachhaltige Konsumpyramide - Schuhe und Kleidung gebraucht kaufen
Schuhe gebraucht kaufen

Diese Schuhe habe ich genau für einen Anlass gebraucht und da war für mich sofort klar, dass ich diese Second-Hand kaufen werde. Anschließend habe ich sie einer Freundin geschenkt.

Tipp 2: Dinge tauschen oder verschenken

Tauschen oder verschenken, sind weitere Möglichkeiten, um vorhandenen Gegenständen ein zweites Leben zu schenken. Und hier ist es ganz gleich, ob es Kleidung oder Haushaltsgegenstände sind. Hier ein paar Impulse:

  • Kennst du die Kleidertausch-Partys? Einfach mit Freunden und Bekannten treffen und jeder bringt ein paar Kleidungsstücke mit, die noch top in Schuss sind, aber nicht mehr dem eigenen Geschmack entsprechen. Hier wirst du deine Kleidungsstücke los und findest tolle neue.
  • Auch die offenen Bücherschränke sind eine tolle Möglichkeit, eigene gelesene Bücher zu hinterlegen und sich andere spannende Bücher auszusuchen. Und das Beste ist, das Ganze ist kostenlos.
  • Flohmarkt-Boxen: Von einer lieben Bekannten habe ich gehört, dass sie in ihrer Firma eine „Flohmarkt-Box“ hatten, in die jeder Gegenstände legen konnte, die er zu Hause nicht mehr braucht und gleichzeitig konnte man sich dort immer etwas nettes „Neues“ heraussuchen. Ideal für Deko, Kerzen, Pflegeprodukte u.vm.

Und hier noch ein paar weitere Möglichkeiten:

  • Regionale Tauschbörsen auf Facebook
  • Tausch-Funktion in diversen Second-Hand-Online-Shops wie vinted.de, ebay-kleinanzeigen.de etc.
  • Bücherschränke vor Ort nutzen oder initiieren
  • oder einfach Freunde und Bekannte fragen, ob Interesse besteht

Tipp 3: Ausleihen und Teilen

Es gibt so viele Dinge, die man nur ein bis zwei Mal im Jahr braucht. Ausleihen ist hier aus meiner Sicht ist der einfachste Hebel, um einen weiteren Aspekt der Nachhaltigkeitspyramide umzusetzen.

Meine Erfahrung dazu:

  • In diesem Jahr steht bei uns noch ein Camping-Urlaub an. Da das der erste dieser Art ist, wollten wir uns nicht gleich ein neues Zelt kaufen, auch wenn die bei den ganzen Online-Shops teilweise echt sehr preiswert sind. Wir haben im Freundeskreis rumgefragt und sind fündig geworden und fahren jetzt mit einem geliehenem Zelt in den Urlaub.
  • Unser Ceran-Kochfeld hatte auf einmal nen Sprung, sodass kochen nicht mehr möglich war. Für uns war klar, dass wir nicht sofort einen komplett neuen Herd + Platte anschaffen wollen, sondern erstmal nur ein gebrauchtes Kochfeld. Da das etwas Zeit in Anspruch nimmt und wir diese überbrücken wollten, haben wir im Freundeskreis gefragt, wer so nen kleinen Camping-Herd zum Ausleihen hat und sind fündig geworden 😊

Hier ein paar weitere Tipps:

  • Nutze deinen Whatsapp-Status, wenn du etwas suchst und nicht genau weißt, wer in deinem Freundeskreis den Gegenstand ausleihen könnte.
  • Das Auto brauchst du nur ein paar Mal im Jahr? Dann nutze doch einfach Carsharing-Angebote oder teile dein Auto mit deinen Nachbarn.
  • Der Laubbläser wird auch nur einmal im Jahr benötigt? Tut euch doch einfach in der Nachbarschaft zusammen und teilt euch Geräte wie Laubbläser, Rasenmäher usw.
  • Du möchtest eine neue Sportart ausprobieren? Leihe dir doch erstmal das Equipment aus, bevor du es dir selbst kaufst und dir vielleicht noch gar nicht sicher bist, ob das deine neue Lieblingssportart ist.
  • Leihe Spielzeug für Kinder aus – auch hier gibt es online viele Angebote.
  • Bücher kannst du auch super easy bei Freunden oder klassisch in der Bücherei ausleihen.
  • Du machst einen tollen Urlaub und brauchst ne grandiose Kamera? Auch hier macht es absolut Sinn, diese für einmalige Gelegenheiten auszuleihen.
  • Du kannst dich ja im Nachgang mit einer kleinen Aufmerksamkeit bedanken 😉
Nachhaltige Konsumpyramide: Ausleihen z.B. eine Herdplatte
Herdplatte ausleihen

Unser Cerankochfeld hatte einen Sprung. Deshalb waren wir auf der Suche nach einem neuen Cerankochfeld. Die Zeit haben wir mit einer geliehenen Herdplatte überbrückt.

Nachhaltige Konsumpyramide: Ausleihen: z.B. Bücher
Bücher ausleihen

Bücher liest man einfach nur ein einziges Mal. Wieso sollte man sich die also immer neu kaufen? Mit Empfehlungen von Freunden, weißt du auch gleich, welche Bücher lesenswert sind und kannst diese einfach ausleihen.

Nachhaltige Konsumpyramide: Ausleihen z.B. eine Nähmaschine
Nähmaschine ausleihen

Wichtiger Punkt in der Konsumpyramide: Ausleihen. Ich habe mir für meinen selbstgemachten Rock einfach die Nähmaschine meiner Mam ausgeliehen.

Tipp 4: Selber machen und kreativ werden

Der Part „Selber machen“ in der Konsumpyramide lässt bei allen DIY-Liebhabern das Herz höherschlagen. Allerdings muss ich sagen, dazu braucht man Zeit, Geduld und auch einfach die Muße. Während der Corona-Pandemie hatte ich ziemlich viel Zeit und bin hier richtig kreativ geworden. Und das schöne beim Selbermachen ist, dass man viel mehr das Bewusstsein dafür hat, wie viel Arbeit in vielen Dingen steckt und man kann ganz gezielt auf die Inhaltsstoffe achten.

Meine Erfahrung:

  • Mein Opa hatte letzten Sommer so viele Tomaten im Garten, dass wir die gar nicht mehr alle essen konnten. Durch das Einkochen haben wir sie haltbar gemacht und hatten noch länger was davon.
  • In der Corona-Zeit habe ich das erste Mal in meinem Leben Marmelade eingekocht und war mega stolz auf meine Rhabarber-Vanille-Marmelade.
  • Ich stehe absolut auf den Schnitt von „Teller-Röcken“, aber neu kaufen kommt für mich nicht in Frage. Deshalb habe ich kurzerhand GOTS-zertifizierten Stoff gekauft und selbst einen Rock genäht und mir dafür die Nähmaschine meiner Mam ausgeliehen.
  • Für unsere nachhaltige Hochzeit haben wir als Gastgeschenke Seife selbst gemacht und Jute-Säcke (da hatten wir noch welche herumliegen) zu kleinen Säckchen umgenäht.
  • Auf unseren selbstgemachten Weihnachtsbaum, den wir im letzten Jahr gemacht haben, bin ich auch mega stolz.

Weitere Tipps:

  • Mittlerweile gibt es unzählige Tipps, wie man Kosmetik selber machen kann. Von Deos, über Seifen, Cremes und weitere tolle Pflegeprodukt lässt sich mit etwas Geduld wirklich alles selbst herstellen.
  • Auch Reinigungsmittel lassen sich selbst herstellen und so kannst du dafür sorgen, dass viel weniger Chemie eingesetzt wird, weil du die Inhaltsstoffe selbst bestimmen kannst.
  • Gerade in der Weihnachtszeit kann man sehr  kreativ sein und tolle Geschenke selber machen: Mützen und Schals häkeln, Plätzchen backen, natürliche Weihnachtsdeko selbst basteln u.v.m.
  • Und auch in der Küche sind der Kreativität keine Grenzen gesetzt: Brot selbst backen, Pflanzenmilch selber machen, Gewürzmischungen selbst herstellen, Soßen, Marmeladen und Chutneys …

Meine Highlights in diesem Jahr sind definitiv mein Rock, den ich selbst genäht habe und die Rhabarber-Marmelade, die ich in diesem Jahr gekocht haben.

Nachhaltige Konsumpyramide: Selber machen: z.B einen Rock nähen
Einen Rock nähen

„Einfach“ mal einen Rock nähen. Das habe ich mir zumindest gedacht und GOTs-zertifizierten Stoff gekauft, eine Nähmaschine ausgeliehen und losgelegt. Es hat etwas gedauert aber ich bin happy mit dem Ergebnis.

Nachhaltige Konsumpyramide: Selber machen z.B. eine Marmelade
Marmelade einkochen

Was gibt es schöneres, als Lebensmittel selbst herzustellen und das auch noch mit Gemüse aus Opas Garten. Und eine selbstgemacht Rhabarber-Marmelade schmeckt es doch einfach am besten.

Nachhaltige Konsumpyramide: Selber machen: Weihnachtsbaum
DIY-Weihnachtsbaum

Einfach mal einen Weihnachtsbaum selber machen und das ganz einfach und nachhaltig aus Treibholz. Im letzten Jahr haben wir den Versuch gestartet und waren mit dem Ergebnis super glücklich.

Ressourcen-Aufwand bei der Jeansproduktion

Hast du gewusst, dass für die Produktion einer Jeans im Durchschnitt 8.000 Liter Wasser benötigt werden? [2] Das sind rund 53 Badewannen voll. Wenn du dann eine Jeans wegschmeißt oder aussortierst, nur weil der Reißverschluss kaputt ist, sind das enorme Ressourcenmengen, die verschwendet werden. Dazu kommen die weiteren Rohstoffe wie Baumwolle (und deren häufig sehr umweltschädliche Art der Gewinnung mit einem hohen Einsatz von Pestiziden), die Farbe, das Garn, der Hosenknopf und auch der Reißverschluss. Hinzu kommt, dass die Jeans durch die verschiedenen Arbeitsschritte in den einzelnen Produktionsländern mehr als 50.000 km um die Welt „reist“ und für diesen Transportkilometer auch wieder Erdöl verbraucht und jede Menge Kohlendioxid in die Umwelt eingebracht werden [3]

Tipp 5: Reparieren oder reparieren lassen

In unserer Wegwerfgesellschaft ist es gang und gäbe, etwas zu entsorgen, wenn es kaputt ist. Gerade weil die Preise immer günstiger werden, wird kaum noch überlegt und schnell etwas Neues gekauft. Aber nur weil etwas kaputt oder nicht mehr optimal funktionstüchtig ist, ist das noch lange kein Grund den Gegenstand wegzuwerfen. Schließlich landen mit ihm auch viele Ressourcen im Müll. Deshalb ist „reparieren“ auch ein ganz wichtiger Bestandteil in der nachhaltigen Konsumpyramide. Und dabei ist es fast egal, ob du den Gegenstand reparieren lässt oder selbst aktiv wirst.

Meine Erfahrung:

  • Bei meiner Lieblingshose war der Reißverschluss kaputt, deshalb habe ich diese einfach zur Schneiderin gebracht und ihn austauschen lassen. Ebenso wie den Kragen meiner Lieblingsjacke, der aus Kunstleder war und sich irgendwann aufgelöst hat. Auch wenn mich das 20 Euro gekostet und die Jacke im Geschäft vor zehn Jahren nur 40 Euro, war es mir das absolut wert. Denn die Jacke ist noch in einem top Zustand und ich kann sie nochmal ein paar Jahre tragen.
  • Bei unserem Balkontisch hat sich nach drei Jahren die Tischplatte aufgelöst und so habe ich kurzerhand mit meinem Stief-Dad eine neue Tischplatte gebraut und seitdem steht der Tisch wieder voll funktionstüchtig auf unserem Balkon 😉
  • Gerade bei Elektronik achte ich beispielsweise darauf, dass ich einen möglichst langen Garantievertrag habe, denn gehe ich davon aus, dass die Wahrscheinlichkeit viel größer ist, dass man versucht das Gerät zu reparieren, bevor ein neues innerhalb der Garantie herausgegeben wird. Das muss aber nicht bei allen Geräten der Fall sein.

Weitere Tipps:

  • Viele Baumärkte bieten Reparaturserviceleistungen für Gartengeräte an.
  • Schneidereien können Änderungen und Reparaturen an Kleidungsstücken vornehmen.
  • Nutze Repair-Cafes und werde selbst aktiv. Hier steht häufig eine riesige Auswahl an Werkzeug und Geräten zur Verfügung und in der Regel hilfreiches Personal, welches dir zeigt, wie die Dinge zu reparieren sind.
Konsumpyramide
Kaputte Tischplatte entfernen

Der Tisch war noch gar nicht mal so alt, aber die Qualität nicht die beste. Da ich den nicht komplett entsorgen wollte …

Konsumpyramide - Tischplatte austauschen
Neue Holzplatten kaufen

… bin ich in den Baumarkt gegangen, habe neu Holzplatten und Querbalken gekauft, alles geschliffen, eingelassen und zusammengeschraubt.

konsumpyramide step reparieren
Der neue Tisch im Einsatz

Dadurch, dass nur die Tischplatte ausgetauscht wurde, konnte das Tischgestell weiterverwendet werden und der Tisch ist wieder einsatzbereit.

Tipp 6: Bestehendes nutzen und / oder upcyclen

Ich muss sagen, diesen Step finde ich wirklich am schwierigsten. Denn er schließt Konsum komplett aus. Aber grundsätzlich geht es eben darum nicht mehr alles zu kaufen, was man „vermeintlich“ braucht. Besonders auf Deko, Unmengen von Kosmetik, Schmuck und Mode kann man gut verzichten und hier bewusster und minimalistischer leben. Braucht es denn 5 Jeans und 20 paar Schuhe, oder reichen nicht ein paar gute Basics, die sich immer wieder schön kombinieren lassen? Mir hat das Kleiderfasten hier echt weitergeholfen, weil ich einfach festgestellt habe, dass ich überhaupt nicht so viel brauche, wie man vermeintlich meint.

  • Ich trage meine Tops und T-Shirts wirklich ewig. Auch wenn sie farblich irgendwann nicht mehr so top sind, oder kleine Löcher haben, eignen sie sich im Winter noch wunderbar zum drunter ziehen.
  • Kleidung die an Farbe verliert sammele ich und färbe sie wieder ein, sodass ich noch länger etwas davon habe.

Für mich passt hier auch das Thema Upcycling echt gut rein:

  • Aus alten Handtüchern kann man ganz einfach auch Putzlappen machen, dann musst du diese nicht extra kaufen.
  • Alte Kerzenreste lassen sich sammeln und zu neuen Kerzen einschmelzen.
  • Aus alten Kartons und Stoffresten lassen sich mit etwas Zeit und Kreativität sehr schicke Geburtstagskarten machen.
Konsumpyramide - Bestehendes nutzen
Kerzen aus Wachsresten herstellen

Über die Zeit sammeln sich viele Wachsreste an, die viel zu schade zum Wegwerfen sind. Einfach in deiner Dose sammeln, einschmelzen und zu neuen Kerzen gießen.

Geburtstagskarten aus Karton und Stoffresten

Ich habe Geburtstagskarten gebraucht und die Geschäfte waren schon geschlossen. Kurzerhand habe ich aus altem Karton, Stoffresten und Farben einfach selbst Karten gebastelt.

Selbstgemachte Milch aus Haselnüssen

Ich wollte frühstücken und hatte keine Milch zuhause, aber noch einen Haufen Haselnüsse vom letzten Herbst. Die habe ich kurzerhand zu Haselnussmilch verarbeitet.

Tipp 7: Neues kaufen: Regional, fair und ökologisch

Ja, und nun ganz zum Schluss die Stufe in der nachhaltigen Konsumpyramide die am geringsten ausgeprägt sein sollte: NEU kaufen. Beherzt man all die anderen Schritte, wird einem schnell klar, dass es gar nicht mehr so viele Dinge gibt, die neu zu kaufen sind. Dennoch ist es nahezu selbstverständlich, dass wir konsumieren „müssen“, alleine schon, weil in unserer Gesellschaft kaum jemand als Selbstversorger lebt. Deshalb solltest du beim Kauf von neuen Produkten und Lebensmittel darauf achten, dass sie:

  • Regional hergestellt wurden: Bei Obst und Gemüse kannst du gut auf die Saisonalität und Regionalität achten. Backwaren solltest du eher beim ortsansässigen Traditionsbäcker als im Discounter kaufen. Keramik, Geschirr und Alltagsgegenstände sind gerade auf regionalen (Kunsthandwerker-) Märkten gut zu erwerben oder du sucht bei dir vor Ort nach Schreinereien und Handwerkern, wenn du gezielt etwas brauchst (anstatt im Internet zu bestellen).
  • Fair hergestellt wurden: Jede Branche hat ihre eigenen Siegel, da ist es schwer den Überblick zu behalten. Ich setze bei Kleidung gerne auf das GOTs-Zertifikat und Fair-Trade-Logos und bei Lebensmitteln auf Fair-Trade und Gepa-Logos sowie Demeter.
  • Ökologisch hergestellt wurde: Bei der ökologischen Herstellung von Produkten wird darauf geachtet, dass entlang der gesamten Wertschöpfungskette die Umweltauswirkungen und Umweltschäden sowie gesundheitlichen Risiken der Arbeiter durch den Verzicht bestimmter Chemikalien minimiert werden. [4] Das betrifft sowohl die Lebensmittelproduktion, als auch die Modeindustrie und im Prinzip alle Konsumgüter (Elektronik, Schmuck, Kosmetik etc.).
Nachhaltige Konsumpyramide: Einkaufen: Bio, Fair, Regional und Unverpackt
Bio, regional und unverpackt

Lebensmittel am besten in Bio-Qualität, aus der Region und unverpackt einkaufen. Lebensmittel die von weiter her kommen, sollten im besten Fall fair gehandelt sein.

Nachhaltige Konsumpyramide: Einkaufen: Regional und Upcycling
Fair und Regional

Kleidung sollte fair produziert sein, wenn sie neu gekauft wird. Achte auf GOTs und Fair Trade Zertifikate. Upcycling Kleidung aus der Region ist auch eine tolle Möglichkeit, um nach der nachhaltigen Konsumpyramide zu leben.

Nachhaltige Konsumpyramide: Fairtrade einkaufen z.B. eine Wärmflasche
Fair-Trade Naturkautschuk

Wenn es eine neue Wärmflasche braucht, dann setze nicht auf die herkömmlichen Plastikprodukte, sondern auf Fair gehandelten Naturkautschuk.

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