Slow Fashion: Der nachhaltige Modetrend

Shopping!!! Es gibt unzählige Anlässe, sich endlich mal wieder neu einzukleiden und mit der besten Freundin zu einer Shopping-Tour zu verabreden. Aber wenn du dir Gedanken über einen nachhaltigen Konsum machst, wirst du beim Thema Mode schnell feststellen, dass dich das vor einige Herausforderungen stellen kann. Sicherlich bist du bei den Recherchen schon ein paar Mal über den Begriff „Slow Fashion“ gestolpert und hast dich dabei gefragt, was genau das ist, oder? In diesem Artikel erfährst du, welche Möglichkeiten es gibt den Trend zu leben, wie Slow Fashion für einen nachhaltigeren und bewussteren Konsum steht und wie du dabei trotzdem nicht auf tolle neue Styles verzichten musst.

  • Kleidertauschpartys

  • Second Hand & Flohmärkte

  • Mode mieten

  • Fair Trade Mode

Zuerst aber sollten wir die Definition von Slow Fashion klären.

Was ist Slow Fashion?

Slow Fashion kommt aus dem Englischen, steht für „langsame Mode“ und hat als Ziel die Entschleunigung der Mode-Herstellung. Slow Fashion steht für einen nachhaltigeren und bewussteren Umgang mit Mode, faire Arbeitsbedingungen in der Herstellung und ein ressourcenschonende Produktion. Dabei setzt dieser nachhaltige Modetrend auf die Aspekte Fair Trade, Kleidung tauschen, gebraucht kaufen und leihen. In Verbindung mit Slow Fashion werden auch Begriffe wie Fair Fashion, Green Fashion und Eco Fashion verwendet.

Slow Fashion soll das Bewusstsein für eine umweltschonendere Herstellung von Mode, faire Arbeitsbedingungen und einen nachhaltigeren Konsum schärfen. Dazu zählen folgende Aspekte

  • Ressourcen aus regionalem Anbau verwenden (z.B. Leinen und Tencel)

  • Chemikalien im Herstellungsprozess reduzieren bzw. komplett vermeiden

  • Faire Löhne und Arbeitsbedingungen für alle

  • Arbeitsschutz in der Produktion

  • Verwendung von recycelten Materialien

  • Herstellung von hochwertigen und langlebigen Produkten

  • Kleidertausch, um den Lebenszyklus der Textilien zu verlängern

Slow Fashion vs. Fast Fashion

Fast Fashion ist das Gegenteil zu Slow Fashion. Denn bei Fast Fashion handelt es sich um ein Geschäftsmodell der Textilindustrie. Ähnlich wie bei Fast Food geht es darum alles schnell und für die Masse verfügbar zu machen. Fast Fashion zielt darauf ab, die neuesten Designs der bekannten Modelabels möglichst schnell von Laufsteg in die Filialen zu bekommen und das zu einem unschlagbar günstigen Preis. Dabei werden gerade in der Herstellung der Kleidung die Kosten stark gedrückt und der Schutz der Umwelt außen vor gelassen, um möglichst schnell und viel zu produzieren – ohne Rücksicht auf Verluste.

Slow Fashion – So kannst du den Modetrend für dich umsetzen

Da es dir sicherlich genauso geht wie mir und es super schön ist, ab und zu ein paar neue Kleidungsstücke im Schrank zu haben, habe ich hier vier Möglichkeiten für dich, wie du Slow Fashion kaufen und den Trend umsetzen kannst. Denn gerade nach meinen 14 Monaten Kleiderfasten ohne Shopping wollte ich einfach auch mal ein paar neue Outfits im Schrank haben und habe mir dazu Gedanken gemacht und recherchiert. Bei Slow Fashion geht es nicht immer nur darum, neue – nachhaltige – Mode zu kaufen, sondern auch grundsätzlich die Ressourcen zu schonen und die Lebensdauer von Kleidungsstücken zu verlängern. Das geht zum Teil auch komplett kostenfrei!

1. Kleidertauschpartys – Geldbeutel und Umwelt geschont!

Slow Fashion - Kleidertausch PartysEin absolutes Highlight im Bereich Slow Fashion sind für mich Kleidertauschpartys. Denn hier bekommst du neue Outfits for free. Das Prinzip ist super einfach, du bringst einfach ein paar gut erhaltene Kleidungsstücke (die du nicht mehr trägst) mit zur Party und kannst dir dann vor Ort die Sachen raussuchen, die dir gut gefallen und einfach mitnehmen. Und das Ganze kostet gar nichts! Echt der Hammer und gemeinsam mit ner Freundin macht das Ganze gleich noch viel mehr Spaß. Überraschungs-Outfits for free, was gibt es besseres?! Kleidertauschpartys werden häufig von Initiativen angeboten. In Großstädten einfach mal „Kleidertauschparty + Ort“ googeln und du wirst sicher fündig. In ländlicheren Regionen einfach die Augen aufhalten oder gleich selbst eine Kleidertauschparty organisieren.

2. Second Hand Läden & Flohmärkte – Kostengünstig zum neuen Style

Slow Fashion leben mit Second Hand ModeAuch in Second Hand Läden und auf Flohmärkten wirst du super schnell fündig und kannst dir neue Outfits zusammenstellen. Neben stationären Geschäften und Flohmärkten kannst du auch online super gebrauchten Kleidungsstücken kaufen und auch selbst verkaufen. Ich persönlich nutzen in letzter Zeit sehr gerne Kleiderkreisel und habe hier schon ein paar tolle Kleidungsstücke gefunden. Sogar meine Lieblingshose, die sich nach Jahren im Einsatz irgendwann aufgelöst hat, konnte ich dort nochmal – fast neu – kaufen.

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3. Mode mieten – Auf Zeit zu einem schicken Outfit

Slow Fashion - Mode mietenOh ja auch das geht mittlerweile: online Kleidung mieten. Und das ist nicht nur bei Kindern besonders praktisch, die ja alle paar Monate etwas Neues brauchen, sondern auch für dich! Viele Anbieter geben dir die Möglichkeit eine gewisse Anzahl an Teilen für eine vordefinierten Zeitraum zu mieten, Liefer- und Abholservice incl. (wobei ich das auf die Dauer auch nicht wirklich nachhaltig finde). Aber sicherlich ist es ein Versuch wert, wenn du für einen speziellen Anlass oder Zeitraum Mode benötigst, die du dir nicht extra kaufen möchtest.

4. Fair Trade Mode kaufen

Slow Fashion - Fair Trade ModeZu guter Letzt noch der Klassiker: Fair Trade Mode neu kaufen. Das ist der wohl einfachste, aber auch der teuerste Weg. Mittlerweile gibt es viele Läden, die sich extra auf Fair gehandelte Mode spezialisiert haben und auch viele Eine Welt Läden bieten mittlerweile sehr moderne Mode an. Allerdings solltest du beim Kauf auch immer darauf achten, dass möglichst alle Teile der Produktions- und Lieferkette „fair und nachhaltig“ sind. Ich orientiere mich immer am GOTS (Global Organic Textile Standard) und  IVN Best vom Internationalen Verband der Naturtextilwirtschaft

Info: Bis zu 24 Kollektionen im Jahr – Alles andere als Slow Fashion

Hast du gewusst, dass es früher jeweils zwei bis maximal vier Kollektionen im Jahr gab, die passend zu jeder Jahreszeit herausgebracht wurden. Heutzutage findest du im Schaufenster um die Ecke fast jede Woche neue Styles, denn mittlerweile bringen die großen Modelabels bis zu 24 Kollektionen im Jahr heraus.

Hast du gewusst, dass fast jedes 5. Kleidungsstück, welches sich in deinem Kleiderschrank befindet, gar nicht getragen wird? Das hat eine aktuelle Studie von Greenpeace herausgefunden, die in Deutschland unter 18 – 69 Jährigen durchgeführt wurde.

Aber es gibt auch positive Entwicklungen. Einer aktuellen Studie zufolge, ist der Absatz von Textilien mit Fairtrade-Siegel in Deutschland von 2008 auf 2019 von 850.000 auf 22,2 Millionen Textilien gestiegen.